13 August, 2013

Erdbeeren aus Nemi


(www.romaincampagna.it)


Die Geschichte dieser Erdbeersorte steht in Verbindung mit dem Nemus nemòris, dem heiligen Wald der Göttin Diana. Dieser befindet sich heute im Bezirk Nemi und bedeckt die Hänge des gleichnamigen Sees (30Km südlich von Rom). Der Mythos erzählt vom Streit zwischen Venus und Persephone um die Liebe des Adonis. Persephone, die sehr verärgert über die verliebte Venus war, wandte sich hilfesuchend an Mars. Dieser wurde sehr wütend und verwandelte sich in ein Wildschwein. In einer wilden Treibjagd tötete er Adonis. Die Tränen der Venus verwandelten sich, als sie das Blut des Adonis berührten, in kleine Herzen, an die die heutigen Erdbeeren aus Nemi erinnern.

Zu Ehren von Adonis fand jedes Jahr am 13. Juni, am Gedenktag des Heiligen Antonio von Padua, ein Fest am Campo de’ Fiori in Rom statt: Die so genannten „Fragolare“, die Erdbeerfrauen, legten in einen Korb voller Erdbeeren die Statue des Heiligen Antonio und verteilten an die Passanten kleine Erdbeerkörbchen.


Nach der Vereinigung Italiens wurde das Fest nach Nemi verlegt, wo auch heute noch in der ersten Juniwochen junge Frauen in der traditionellen Tracht (roter Rock, schwarzes Mieder und weiße Bluse; mit einem Hütchen, der „Mandrucella“) Erdbeeren im Dorf verteilen. Symbolisch geschmückte Wagen ergänzen das Dorfbild an diesem Festtag. 

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